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Mittwoch, 13. April 2016

BRICS-Staaten

http://uncut-news.ch/wp-content/uploads/2015/03/brics-staaten.jpg 

https://de.wikipedia.org/wiki/BRICS-Staaten 

Geschichte

Am 23. Dezember 2010 erhielt Südafrika offiziell durch den BRIC-Staat China nach Rücksprache mit den anderen Staaten eine Einladung zu dieser Gruppierung.[2] Am 14. April 2011 nahm Südafrika erstmals als Mitglied am jährlichen Treffen der Staatengruppe teil, die sich fortan BRICS nennt.[3]Die Abkürzung BRIC wurde von Jim O’Neill, Chefvolkswirt der Großbank Goldman Sachs, geprägt, welcher sie in einer Reihe von Veröffentlichungen verwendete, zuerst Ende 2001.[1] Von ihm stammt auch die Idee der Next Eleven als „Nachfolger“ der BRICS-Staaten. Diese fünf Schwellenländer hatten über einen längeren Zeitraum jährliche Zuwachsraten der Wirtschaftsleistung von 5 bis 10 % (zum Vergleich: EU etwa 2 %) verzeichnet, weshalb einige Prognosen voraussagten, dass sie bis 2050 die G8-Staaten überflügeln könnten.
  • Russland Russland: beträchtliche Vorräte an Öl und vor allem Erdgas, viele Industrieeinrichtungen noch aus Sowjetzeiten, Rüstungslieferant
  • Indien Indien: „Denkfabrik“ (Softwareprodukte u. a. aus Bangalore) und größter Generika-Hersteller der Welt, beginnende Industrialisierung
  • Volksrepublik China Volksrepublik China: „Werkbank“, immer mehr Innovationen, niedrige Löhne und riesiger Binnenkonsum (ca. 800 Millionen potenzielle Käufer)
  • Südafrika Südafrika: „Tor zum afrikanischen Kontinent“, Rohstofflieferant (z. B. Steinkohle, Diamanten, Gold)
  • Brasilien Brasilien: Rohstofflieferant und großes landwirtschaftliches Potenzial für soft (zum Beispiel Orangensaft) und hard (zum Beispiel Eisenerz) commodities (engl. Handelsware / Rohstoffe)Etwa 40 % der Weltbevölkerung, 3 Milliarden Menschen, leben in den BRICS-Staaten. Ihr Anteil am weltweiten Bruttoinlandsproduktbetrug im Jahr 2014 ca. 25 %.[4]
     
Aufgrund der wirtschaftlichen Stagnation in den Industrienationen wandte sich das Augenmerk der Investoren auf die so genannten BRICS-Staaten, so dass vermehrt Finanzprodukte auf diese emittiert wurden, z. B. Fonds und Zertifikate, und zwar nicht zuletzt von Goldman Sachs, den „Erfindern“ der BRICS-Staaten.

http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/209411/gipfeltreffen-brics-staaten

Entstehung der BRICS



In seinem Bericht »Building Better Global Economic BRICs« fasste Jim O'Neill, damals Chefvolkswirt der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs, im Jahr 2001 die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China unter dem Akronym BRIC (zunächst ohne S) zusammen. Innerhalb seines Berichts prognostizierte er, dass diese vier Länder bis zum Jahr 2050 gemeinsam die G7-Staaten in ihrer Wirtschaftskraft überholen würden. 

Es dauerte aber noch einige Jahre, bis sich die Staaten selbst als Gruppe etablierten. 2006 kam es während der UN-Vollversammlung zu einem ersten Treffen ihrer Außenminister. In der darauffolgenden Zeit folgten Treffen der Finanzminister sowie weiterer Minister. Das erste Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der BRIC-Staaten fand im Jahr 2009 im russischen Jekaterinburg statt. Seitdem treffen sie sich einmal im Jahr. Im Jahr 2010 trat Südafrika als fünftes Mitglied der Gruppe bei und aus den BRIC- wurden die BRICS-Staaten. 

Die BRICS-Staaten repräsentieren etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung. Dank überdurchschnittlich hoher Wachstumsraten im Vergleich zur EU und zu den USA ist ihr Anteil an der Weltwirtschaftsleistung in der Vergangenheit kontinuierlich gewachsen. Lag er im Jahr 2004 noch bei etwa 16 Prozent, so ist er inzwischen auf mehr als 25 Prozent gestiegen. 

Im Umfeld der jährlichen Gipfel werden auf Foren und Treffen verschiedene Themen unter den Mitgliedsstaaten verhandelt. Im jährlichen Turnus wechselt zwischen den Staaten der Vorsitz und damit auch das Recht das Programm für die Treffen festzulegen. Gegenwärtig hat Russland den Vorsitz inne. Standen bei den ersten Gipfeltreffen überwiegend wirtschafts- und finanzpolitische Fragen im Vordergrund, so sind in den letzten Jahren auch verstärkt weltpolitische Themen verhandelt worden. 

Ziel der BRICS-Staaten



Ein zentrales Anliegen der BRICS-Staaten ist die Reform der internationalen Währungs- und Finanzordnung. Sie fordern dabei »mehr Mitsprache und eine größere Repräsentation der Schwellen- und Entwicklungsländer innerhalb der internationalen Finanzinstitutionen«. Dabei soll die Dominanz der USA und der europäischen Staaten in den internationalen Finanzinstitutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) eingeschränkt werden. Die Schwellen- und Entwicklungsländer beklagen, dass das bestehende Weltfinanzsystem nicht mehr die veränderten Kräfteverhältnisse widerspiegele und sie selbst zu wenig Mitspracherecht besäßen. 2010 wurde zwar eine Reform von Weltbank und IWF beschlossen. Dieser Plan wurde aber bis heute noch nicht umgesetzt. 

Auf dem Gipfel 2014 im brasilianischen Fortaleza haben die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten beschlossen eine »Entwicklungsbank« (New Development Bank, NDB) und einen »Reservefonds«(Contingency Reserve Arrangement, CRA) zu gründen. Als Grundkapital für die NDB zahlt jedes Mitglied zehn Milliarden US-Dollar ein. Die neue Bank hat ihren Sitz in Schanghai und ihr Präsident wird im Rotationsverfahren gewählt. Der CRA wird mit 100 Milliarden US-Dollar ausgestattet; davon steuert China 41 Milliarden bei, Südafrika fünf Milliarden. Die drei übrigen Länder überweisen jeweils 18 Milliarden. Die NDB soll Kredite für Infrastrukturprojekte und Projekte der nachhaltigen Entwicklung in den BRICS-Staaten sowie in anderen Schwellen- und Entwicklungsländern vergeben. Mit dem CRA wollen sich die fünf Mitgliedsstaaten vor Risiken in der globalen Wirtschaft schützen. 


Zahlen aus den BRICS-Staaten im Vergleich mit Deutschland und den USA (2013) 

Fläche (km²)Bevölkerung in MillionenBIP (Mrd. US-$)BIP pro Kopf (US-$)Import (Mrd. US-$)Export (Mrd. US-$)
Brasilien8358140200,4224611173239,6242,2
Russland16376870143,5209714591314,9527,3
Indien29731901252,118771509466,0336,6
China93882111357,4946969591950,02209,0
Südafrika121309053,0351*6621*103,595,2
Deutschland34854080,63636449991194,51458,6
USA9147420316,11676853001*2328,31578,0
*Schätzung des IWF 


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/bric-staaten-in-der-krise-gefahr-fuer-die-welt-13747296.html


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